Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Individuelle Betrachtungsweisen von Geocaching
Als ich diesen Blog-Beitrag von Tafari
http://austrian-reviewer.blogspot.com/2009/11/ist-geocaching-ein-sport-ein-hobby-oder.html
ueberflogen habe, der Bezug auf diesen Beitrag
http://www.thegeocacher.com/is-geocaching-a-sport-hobby-or-game/
nimmt, ist mir wieder mal aufgefallen, dass mein Zugang zum Geocachen offenbar sehr exotisch ist.
Unabhaengig von meinem persoenlichen Zugang halte ich die Frage ist Geocaching ein
Sport, Hobby oder Spiel fuer inkorrekt gestellt und damit auch auf individueller Ebene nicht fuer sinnvoll beantwortbar. Selbst bei etwas deutlich klarer umrissenen wie Schach macht die Frage keinen Sinn. Gemeint ist wohl eher, welcher der Aspekte fuer eine bestimmte Person die zentrale Rolle spielt, und hier wird die Antwort inviduell sehr verschieden ausfallen, und um beim Schachbeispiel zu bleiben, anders lauten fuer einen Schachweltmeister als fuer jemand, der gerade begonnen hat das Schachspiel zu erlernen.
Fuer viele wird es auch nicht eine eindeutige Antwort geben, sondern es werden mehrere Aspekte eine wichtige Rolle spielen. Fuer mich selbst ist allerdings weder der Sport noch der Spiel- und auch nicht der Hobbyaspekt zentral.
Im Gegensatz zu Tafari fasse ich Sport breiter und weniger wettbewerbsbetont, aber dennoch assoziiere ich mein Cachen nicht mit Sport. (Ebenso wenig wie ich z.B. meine Radtouren oder Wanderungen als Sport betrachte.)
Voellig unpassend ist fuer meinen Zugang zum Cachen die Betrachtungsweise als Spiel, womit ich nicht meine, dass ich Geocaching als etwas Weltbewegendes betrachte, sondern, dass es nicht der spielerische Ansatz ist, der mich anspricht (ganz im Gegenteil). Ich merke das auch immer wieder, wenn ich auch Caches stosse, bei denen die Verstecke oder die Ideen hinter einzelnen Stationen verspielt und teilweise sehr aufwendig gestaltet sind und ich persoenlich dann nicht so recht was damit anfangen kann und keine Begeisterung in mir spuere, die sich auch nur annaehernd mit dem Gefuehl vergleichen laesst, das ich z.B. verspuere, wenn ich mich auf einen Gipfel gekaempft habe und oben wartet eine Superaussicht auf mich. (Ein gutes Beispiel ist dieser Cache in Graz
http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=0955bf0d-8ff9-43da-84c4-0b3e9ec9d402 - sehr ideenreich gemacht und gut umgesetzt, aber um davon angesprochen zu werden, muss man etwas fuer den spielerischen Aspekt uebrig haben).
Etwas laenger ueberlegen musste ich, wieso auch der Begriff Hobby fuer mich nicht zentral meinen Zugang zum Cachen beschreibt, denn selbstverstaendlich gehe ich in meiner Freizeit cachen und es hat keinen Bezug zu meiner Arbeit. Je laenger ich cache, desto mehr faellt mir jedoch auf, dass der Besuch von Caches fuer mich eine Art Mittel zum Zweck ist und dass dass Drumherum fuer mich eher charakterisiert, ob ich eine positive Erfahrung mit einem Cache machen und dass es nicht die typischen dem Geocaching zugeordneten Aspekte sind, die Geocaching fuer mich interessant werden lassen.
Die Suche nach dem Behaelter interessiert mich z.B. genausowenig wie die Moeglichkeit mich mit moeglichst vielen technischen Spielereien zu beschaeftigen. Caches, die aufgrund sehr kreativer, aufwendig konstruierter Behaelter und/oder Verstecke zu den Lieblingscaches einer grossen Gruppe von Cachern gehoeren, sind mir nur in der ueberwiegenden Anzahl der Faelle nur dann positiv in Erinnerung, wenn ich davor eine nette Wanderung, einen netten Spaziergang oder eine nette Radtour zum Cache erlebt habe.
(Das ist auch der Grund, wieso nahezu alle drive-in artigen Caches ohne nette Anreiseroute, bei mir schlecht abschneiden und sei das Versteck noch so sensationell, ueberragend und bewundernswert.)
Ein im erstbesten Baumstumpf untergebrachtes Marmeladeglas mit feuchtem Logzettel, das ich am Ende einer schoenen 15 km Wanderung in der Naehe des Startpunktes finde, vermittelt mir hingegen i.a. ein sehr positives Cacherlebnis waehrend sich so mancher Cacher, den die Suche nach den Behaeltern reizt, fragen wird, wozu bin ich 15 km gegangen, um eine Dose so nah am Startpunkt zu finden. An der Stelle werden sich die meisten, die so weit durchgehalten fragen, wozu ich dies schreibe - diese individuellen Unterschiede in der Cachingpraeferenz sind ja altbekannt und Cacher wie Pr3ach3rman und fiatpunto5 werden i.a. nicht dieselben Lieblingscaches haben. Der Grund fuer diese Wiederholung von Bekanntem liegt darin, dass ich versuche auf diesem Weg zu erklaeren, dass ich Aktivitaeten wie Wandern, Radtouren als Hobbies von mir assoziiere, aber sehr zoegerlich werde, wenn es um Geocachen geht.
Geocachen ist fuer mich der derzeit beste mir bekannte Weg, Anregungen und Motivation zu finden, fuer meine Bewegungsaktivitaeten, und gegen meine mitunter vorhandene Traegheit und Entscheidungsschwaeche in Freizeitdingen anzukaempfen. Ich habe keine Ahnung, mit welchem Begriff ich diesen Aspekt am ehesten beschreiben koennte, jedenfalls weder mit Sport, Spiel noch Hobby.
Es wuerde mich interessieren, ob es noch weitere (neben meinem sehr individuellen und den 3 bei Tafari genannten) Aspekte gibt, die zentral fuer den persoenlichen Geocachingzugang eines Cachers sein koennen. Ihc koennte mir z.B. vorstellen, dass fuer manche Hundebesitzer oder Eltern von bewegungsfaulen Kindern eventuell auch eine Art Mittel zum Zweck Aspekt, wie bei mir (wenn auch auf einer anderen Ebene) eine wichtige Rolle spielen koennte.
Cezanne
Heidels05
11.11.2009, 22:04
Geocachen ist fuer mich der derzeit beste mir bekannte Weg, Anregungen und Motivation zu finden, fuer meine Bewegungsaktivitaeten, und gegen meine mitunter vorhandene Traegheit und Entscheidungsschwaeche in Freizeitdingen anzukaempfen. Ich habe keine Ahnung, mit welchem Begriff ich diesen Aspekt am ehesten beschreiben koennte, jedenfalls weder mit Sport, Spiel noch Hobby.
Interessante Sache, du bringst hier auf den Punkt, was dir wichtig ist. Mir drängt sich die Frage auf, warum du dich durch die vielen Cachebeschreibungen wühlst, dabei unzählige Caches ignorierst (ignorieren musst), weil sie nicht zu deiner Intention passen, anstatt auf z.B. www.wandern.com Wege herauszusuchen, die nichts anderes sein wollen als Wanderwege. Du musst keine Dose suchen, keine Koordinaten ansteuern, kein feuchtes Logbuch unterschreiben und auch nicht Cachefunde in einer Datenbank loggen.
Es wuerde mich interessieren, ob es noch weitere (neben meinem sehr individuellen und den 3 bei Tafari genannten) Aspekte gibt, die zentral fuer den persoenlichen Geocachingzugang eines Cachers sein koennen. Ihc koennte mir z.B. vorstellen, dass fuer manche Hundebesitzer oder Eltern von bewegungsfaulen Kindern eventuell auch eine Art Mittel zum Zweck Aspekt, wie bei mir (wenn auch auf einer anderen Ebene) eine wichtige Rolle spielen koennte.
Für uns sind die Caches draußen im Wald auch wichtig. Sie sind meist Wochenendausflugsziele mit den Kindern, die Gehleistung hat sich bei ihnen schon ordentlich gesteigert. Wenn wir einen aussuchen, der absolut nicht kleinkindtauglich ist (z.B. der Hohe Priel), dann versuchen wir ihn alleine zu machen.
Daneben sind für uns aber auch Multis in der "Zivilisation" wichtig. Wenn die Kinder z.B. am Wochenende gerne radeln wollen, können wir keine kleinere Wanderung im Wald bzw. hügeligen Gelände planen - das geht mit ihren Kräften nicht. Also suchen wir einen oder mehrere Caches heraus, die im Flachen, möglichst mit glatten Wegen, verlaufen.
Liegen am Weg Tradis, nehmen wir die meist auch mit.
Und dann gibt es Rätselcaches, wo es Spaß macht, die Lösung zu ertüfteln. Es liegen bei uns einige gelöste Rätsel herum, die ihren Final in Gegenden haben, wo wir kaum hinkommen. Irgendwann wird es dann soweit sein.
Manchmal machen wir auch eine Tradirunde in Wien selbst, es kommen ja immer noch welche dazu. Es ist etwas ganz anderes, aber in Gegenden mit vielen Menschen und exponierten Verstecken ist es ein eigener Reiz, eine Dose unentdeckt zu heben.
U.
Interessante Sache, du bringst hier auf den Punkt, was dir wichtig ist. Mir drängt sich die Frage auf, warum du dich durch die vielen Cachebeschreibungen wühlst, dabei unzählige Caches ignorierst (ignorieren musst), weil sie nicht zu deiner Intention passen,
Einen Teil der Antwort habe ich schon an anderen Stellen gegeben, werde aber versuchen,
es hier auf den Punkt zu bringen.
Vorab einen Kommentar zum Ignorieren: Soviele sind es gar nicht, die ich langfristig ignoriere, weil das Angebot in meiner Wunschrichtung bei weitem nicht gross genug ist und es mir noch lieber ist, ich besuche einen Cache, der mich nicht freut, anstatt dann doch wieder irgendwo rumhaengen zu bleiben. Ich weiss, dass das fuer viele schwer nachvollziehbar ist.
anstatt auf z.B. www.wandern.com Wege herauszusuchen, die nichts anderes sein wollen als Wanderwege.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass solche Internet-Seiten zumindest in den Gegenden, die fuer mich in Frage kommen, noch viel weniger Variationen anbieten als die gedruckten Wanderfuehrer, die bei mir daheim rumliegen. Viele Wege, die in Caches vorgestellt werden, basieren auf Geheimtipps, die zum grossen Teil absichtlich nicht in Wanderfuehrern beschrieben sind (typisches Beispiel gebu Caches), oder nur in solchen, die nicht so leicht erhaeltlich sind. Z.B. hat mir die Routenfuehrung der Eckwirtrunde sehr gefallen, aber mir ist diese Runde noch in keinem meiner Buecher untergekommen. Den Schelmnikl Steig (oder Schelmensteig in der Teichalm Gegend) hatte ich schon bevor dort ein Cache erschien in einem Wanderfuehrer entdeckt, mir aber aufgrund der Beschreibung aber immer gedacht, dass ich den Steig nicht schaffe und ausserdem den Einstieg nicht finde (was ich ohne Koordinatenhilfe auch in der Tat nicht geschafft haette). Ohne Rueckfragemoeglichkeit bei Cachern haette ich mich an diesen Steig nie rangetraut und er war definitiv einer der Hoehepunkte der Saison 2009 fuer mich und auch weit vorne insgesamt unter den Wegen, auf die mich Caches gefuehrt haben. Solche Jaegersteige sind fuer mich ohne Koordinaten und genaue Beschreibungen ueberhaupt nicht zu finden - die Faehigkeiten jener, die sowas einfach durch Ausprobieren finden, habe ich nicht, und auch nicht die Erfahrung sowas zu wagen.
Ein fuer mich sehr entscheidender Aspekt ist, dass ich noch keine Portale fuer Wanderwege und Radtouren erlebt habe, auf denen sich aktuelles Feedback von Leuten befindet, die die Tour kuerzlich absolviert haben und die ich zu Schwierigkeiten, aktuellem Wegzustand, Anfahrt, Parkmoeglichkeiten etc befragen kann. Diese Kontaktmoeglichkeiten waren fuer mich ueber die Jahre, die ich cache, von enormer Bedeutung und ich haette sehr viele Touren ohne diese Moeglichkeit nicht unternommen.
Mich reizen Touren, die recht nahe an meinen Grenzen sind. Um diese aber allein absolvieren zu koennen, brauche ich eine gewisse Form der Absicherung. Geocaching kommt diesem Beduerfnis von mir entgegen.
Du musst keine Dose suchen, keine Koordinaten ansteuern, kein feuchtes Logbuch unterschreiben und auch nicht Cachefunde in einer Datenbank loggen.
Feuchte Logbuecher stoeren mich nicht. Meine Erlebnisse schriftlich festzuhalten macht mir Freude und ich habe keinen Aufwand meine Aufzeichnungen irgendwo selbst zu verwalten und zu archivieren. Ich bedaure es z.B. mittlerweile sehr von gewissen Unternehmungen in der Vor-Geocachingzeit nur mehr blasse Erinnerungen zu haben. Seit ich Caches logge, ist das anders geworden.
Das einzige, was mir unter den oben genannten Dingen wirklich laestig ist, ist eine laengere Suche nach einem Behaelter. Das Ansteuern von Koordinaten ist mir am Berg eher eine Hilfe, und das Absolvieren von (virtuellen) Stationen von Multicaches entlang einer Wanderung empfinde ich als nette Gliederung des Wegs. Eine nette Multicachebeschreibung ist fuer mich irgendwie ein virtueller Gefaehrte am Weg - ich kann erkennen noch richtig zu sein und weiss was so in etwa mich als naechstes erwartet ohne mich selbst im Vorfeld sehr lang vorbereiten zu muessen (mit Eintippen von Zwischenwegpunkten etc).
Noch schwieriger als das Finden von fuer mich geeigneten neuen Wanderrouten empfinde ich das Finden von Ideen von fuer mich tauglichen (Strassenrad)strecken. Das meiste, was es dazu im Internet gibt ist fuer sportliche Personen und nicht fuer jemanden mit meinem niedrigen Fitnesslevel.
Selbst im Bereich der markierten Wanderwege und Radwege habe ich zumindest in der Steiermark die Erfahrung gemacht, dass sich viele Wege nicht auf den Karten finden, die ich besitze und auch nirgends beschrieben sind. Immer wieder werde ich erst durch Caches auf solche offenbar nur lokal bekannten Routen aufmerksam. Ohne Cache waere ich z.B. auch nie auf den Markusweg gestossen, der mich extrem beeindruckt hat.
Es mag sich zwar komisch anhoeren, aber so mancher Cache, der mir als Cache ueberhaupt nicht gefallen hat, hat mir ein Ziel fuer eine Runde mit dem Rad gegeben oder einen Spaziergang gegeben und ich habe mich dann aufgerafft trotz z.B. unfreundlichem Wetter, schlechter Stimmung, etc loszufahren und hatte ein Ziel. Ohne Ziel waere ich daheim geblieben und im Resultat unzufrieden mit mir. Es gibt immer wieder Situationen, wo ich einen kleinen Tritt als Anreiz brauche, um aufzubrechen und zu entscheiden, wohin (eine kleine Auswahl in Frage kommender Caches ist eine gute Entscheidungsbasis fuer mich). Fuer andere kommt eine analoge Motivation z.B. aus der Notwendigkeit einem Hund Auslauf zu verschaffen, oder sie werden von Freunden zum Mitgehen motiviert, wenn ihnen gerade der Antrieb zum Starten fehlt.
Vor kurzem z.B. habe ich 3 fuer mich langweilige Caches in der Gegend von Lassnitzhoehe/Gleisdorf mit dem Rad besucht. Schon nach 2 km hat es zu nieseln begonnen, daraus wurde spaeter Regen und dann gar kurzzeitig Graupel und Schnee.
Ohne Cacheziel haette ich umgedreht. So bin ich drangeblieben und das Wetter besserte sich dann wieder und es wurde eine schoene Radtour, die ich ohne die 3 (fuer mich!) faden Caches aber nicht unternommen haette.
Gerade in den Zeiten, wo ich witterungsbedingt auf die Wandertouren verzichten muss, die mich reizen wuerden, liefern mir manche Geocaches, die an sich ueberhaupt nicht auf meiner Linie liegen, Ziele, die sich dann doch in das eine oder andere positive Erlebnis umsetzen lassen.
Nach Deinen Beschreibungen scheint Ihr ein typisches Beispiel fuer Cacher zu sein, die Freude an den unterschiedlichsten Arten von Caches finden koennen und deren Vorlieben sehr viel breiter sind als die meinen. Vermutlich wirst Du damit auch nicht so starke Kontraste erleben zwischen den Polen "Cache ist Deiner Meinung nach gut/schlecht" bzw.
"Cache hat Dir Freude/keine Freude bereitet". Bei mir kann es leicht sein, dass mir ein
objektiv schlechter gemachter Cache viel mehr Freude bereitet als einer, in den viel Muehe, Zeit und Aufwand gesteckt wurde und bei dem die Umsetzung des Konzepts sehr gut gelungen ist. Ich stelle immer wieder fest, dass sehr viele Cacher automatisch annehmen, dass diese beide Skalen positiv korreliert sind, was bei mir nicht der Fall ist.
Was ich uebrigens aus Deiner Antwort nicht so recht erkennen konnte, unter welchem Aspekt (Sport, Spiel, Hobby, oder sonstwas) Du Geocaching fuer Dich am ehesten verbuchen wuerdest.
Cezanne
Spiel? keine Ahnung. Was ist ein Spiel?
Sport? nein.
Hobby? vielleicht vor Jahren - jetzt sicher nicht.
Geocaching ist ein Zeitvertreib. Oder eine Freizeitbeschäftigung. Oder ein Rahmen für einen Aufenthalt, eine Motivation, eine Ablenkung. Eine Gelegenheit, sich zu treffen oder Punsch zu kochen. Eine schnelle Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen oder andere zu überzeugen, dass man verrückt ist.
Hie und da ist es ein Ärgernis, ein Streitthema oder mir schlicht und einfach wurscht ;)
edit: nachdem ich mir den verlinkten Cache angesehen habe (§75 StGB) - Manchmal ist es Lust auf Abenteuer, Lust auf Geschichten, Lust auf Märchen oder einfach nur die Neugier, manchmal ersetzt es den Gang zum Touristbüro und ist Reiseführer.
Und hie und da ist es die Lust aufs Erzählen, aufs Verstecken, aufs Menschen zum Schmunzeln (oder Mogel in Verlegenheit ;) ) bringen.
Und das sind nur meine Funktionen dieses "Dings"...
edit#2: Lockmittel habe ich vergessen ;) es ist ganz wichtig, dass Caches neben Museen und Galerien gelegt werden...
edit#3: und sogar ich lasse mich locken - auf ein Motorrad! Ich weiß nicht, ob das ohne den Rahmen geocaching geglückt wäre.
Heidels05
12.11.2009, 09:21
Aus deinen Schilderungen, wie du Caches als Motivation nimmst, interpretiere ich: Der Anreiz, selbst bei schlechtem Wetter hinauszugehen, ist letztendlich sehr wohl auch der gefundene Cache und damit der "Punkt". Denn sich nur eine Route herauszusuchen, vielleicht sogar aus der GC-Datenbank, wo Rückmeldungen anderer Cacher zu lesen sind, ohne dann den Fund zu verbuchen, wäre ja auch eine Möglichkeit.
Versteh mich nicht falsch, ich will dir nichts unterstellen! Es interessiert mich nur, ob nicht insgeheim und letztendlich sehr wohl auch dieser kleine Punkt im Datenbanksystem für dich zählt. ;)
Was ich uebrigens aus Deiner Antwort nicht so recht erkennen konnte, unter welchem Aspekt (Sport, Spiel, Hobby, oder sonstwas) Du Geocaching fuer Dich am ehesten verbuchen wuerdest.
Sport am wenigsten. Ok, es gibt Caches, die verbuche ich unter Sport. Unsere #1500, der Große Priel, war an oder über meinen Grenzen. Aber ansonsten eher nicht. Es ist ein Hobby, wenn man Hobby so definiert, dass man bei seiner Freizeitgestaltung und den Ausflügen, die man plant, nicht in Reiseführern, Wanderführern, sondern in der GC-Datenbank nach lohnenden (in zwei Richtungen lohnend) Zielen sucht. Es ist ein Zeitvertreib, wenn man eine Stunde leerer Zeit, in der sich sonst wenig ausgeht, nicht in einem Kaffeehaus oder einer Buchhandlung, sondern bei der Suche nach einem schnellen Stadtcache verbringt. Es ist ein Spleen, wenn man auf einer Konferenz in Oxford ist und dort einen Cache nach dem anderen sucht (außerhalb der Konferenzzeiten natürlich), um die persönliche #1000 in den milestones DORT zu haben. ;)
U.
Aus deinen Schilderungen, wie du Caches als Motivation nimmst, interpretiere ich: Der Anreiz, selbst bei schlechtem Wetter hinauszugehen, ist letztendlich sehr wohl auch der gefundene Cache und damit der "Punkt".
Ich kann nachvollziehen, wie Du auf den Gedanken kommst, aber "der Punkt" per se hat fuer mich wirklich keine Bedeutung. Es gibt aber gewisse Zusammenhaenge, die ich weiter unten noch erlaeutern werde.
Was ich an dieser Stelle aber bereits zugestehen muss, dass es Caches gibt, wo es fuer mich von grosser Bedeutung fuer mich selbst ist, dass ich sie schaffe (und zwar inklusive Cachebergung selbst) und wo ich ueber mich enttaeuscht und frustriert bin, wenn ich sie nicht schaffe. Es geht in diesen Faellen immer um koerperliche Aspekte, nie um intellektuelle (z.B. Raetselloesung) oder um Aspekte des Findens von verzwickten Verstecken.
Fuer mich gibt es immer wieder Situationen, wo ich wenige m vor dem Cache (kann auch nur 1m) sein, scheitere. Auch wenn ich jemanden mithabe, der mir den Cache reichen kann, logge ich solche Caches nicht als "found it". Ich habe auch schon oefters Mails von Versteckern bekommen, die mir schrieben, dass ich ein found it Log verfassen duerfte, obwohl ich den Cache nicht selbst erreichen koennte, aber ich lehne das fuer mich persoenlich strikt ab, wenn ich weiss, dass ich den Anforderungen nicht gerecht werden kann. "Punkte" bringen mir nichts, und haben fuer mich keine Bedeutung. Anders sieht es mit dem Bewaeltigen einer Anforderung aus. Bei einem Stadtklettercache von gebu war ich, glaube fuenfmal (oder noch oefters), und sehr gluecklich, dass es beim fuenften Versuch endlich geklappt hat. Wenn mich der Punkt gereizt haette, haette ich es wie viele vor und wie viele nach mir machen koennen - mir den Cache reichen lassen und als Punkt verbuchen.
Ad schlechtes Wetter oder oder schlechte Stimmung bei mir: Wie ich schon erwaehnte,
ist bei mir so, dass, wenn mir jemand z.B. vorschlagen wuerde, komm, machen wir eine Radtour nach XY (muss etwas fuer mich Geeignetes sein), dann wuerde mir das als Anreiz zum Start und dann auch durchzuhalten vollkommen reichen. In solchen Situationen spielen Caches dann keinerlei Rolle.
Denn sich nur eine Route herauszusuchen, vielleicht sogar aus der GC-Datenbank, wo Rückmeldungen anderer Cacher zu lesen sind, ohne dann den Fund zu verbuchen, wäre ja auch eine Möglichkeit.
Das ist grundsaetzlich richtig, allerdings bin ich kein PM und meine Weise aus dem Wust von Caches welche rauszusuchen, die in Frage kommen, beruht sehr wesentlich darauf, dass ich bereits besuchte aus der Vorauswahl eliminieren kann. (Das gilt sowohl bei Verwendung der nearest Suche als auch bei Verwendung der Karte von aj-gps, wo nicht einmal eine ignore-Liste helfen wuerde.)
Dass ich die Geocachingdatenbank fuer die fuer mich zur Zeit brauchbarste Methode halte, Routen zu finden, habe ich ja bereits erklaert.
Das Lesen der Rueckmeldungen von anderen Cachern reicht mir sehr oft nicht aus - bei fuer mich grenzwertig schweren Caches loggen hauptsaechlich Leute, fuer die der Cache keine Herausforderung darstellt. Ich trete dann in Kontakt mit einem der Vorfinder, vom dem ich weiss, dass er aufgrund meiner Logs zu anderen Caches so ungefaehr weiss, was fuer mich ein Problem darstellt und was nicht. Auch aus diesem Grund ist es fuer mich sinnvoll, dass ich ausfuehrlich logge und auch ueber aufgetretene Probleme berichte.
Ein weiterer Gesichtspunkt, den ich allerdings bereits im Vorposting erwaehnt habe, ist, dass ich die found logs gerne als Aufzeichnung meiner Erinnerungen und Erlebnisse verwende. Die found Logs lassen sich (fuer mich) uebersichtlicher anzeigen als andere Logtypen.
Versteh mich nicht falsch, ich will dir nichts unterstellen! Es interessiert mich nur, ob nicht insgeheim und letztendlich sehr wohl auch dieser kleine Punkt im Datenbanksystem für dich zählt. ;)
Ich hoffe, ich habe die Zusammenhaenge (ja, ich bin ein komplizierter Mensch) nachvollziehbar erklaert.
Eine Moeglichkeit fuer mich nachzupruefen, ob ich ehrlich zu mir bin, ist auch die Selbstbeobachtung, wenn ich Caches nochmals absolviere, die mir gut gefallen haben anstatt neue zu besuchen, mit denen ich die Punktzahl erhoehen koennte, die mir aber weniger zusagen. Es ist eindeutig so, dass mir die erste Variante mehr Freude bereitet.
In Situationen, wo nicht ich die Auswahl treffen muss, sondern sie sich z.B. daraus ergibt, welche Orte ein Besuch von mir schon kennt, faellt die Wahl immer auf die erste Variante.
Wenn ich allein cache, ueberfordert mich i.a. ganz einfach die Auswahlfrage, wenn die Menge zu gross ist - sprich die Entscheidungsprozesse dauern zu lange und nehmen dann schon einen zu grossen Teil meiner zur Verfuegung stehenden Freizeit ein. (Spontane Menschen werden das gar nicht verstehen koennen - ich bin aber das absolute Gegenteil davon.)
Es ist ein Hobby, wenn man Hobby so definiert, dass man bei seiner Freizeitgestaltung und den Ausflügen, die man plant, nicht in Reiseführern, Wanderführern, sondern in der GC-Datenbank nach lohnenden (in zwei Richtungen lohnend) Zielen sucht.
Das klingt fuer mich aber auch eher als Mittel zum Zweck zur Planung der Freizeitgestaltung. Das eigentliche Hobby waere dann aus meiner Sicht eher Reisen, Wandern etc. Cachen direkt als Hobby sehe ich eher bei jenen, die die Taetigkeiten, die sie beim Cachen nebenher machen, ohne Cachen eher langweilig finden und fuer die Cachesuche und das Loesen von Aufgaben der wichtigste Bestandteil ist.
Exakt definieren kann man das natuerlich nicht.
Es ist ein Zeitvertreib,
Ja, dieser Aspekt, den auch Myotis schon genannt hat, kann auch bei mir auftauchen.
Nur sind das fuer mich dann keine Caches, die mir wirklich was bedeuten.
Aus Euren beiden Antworten kann ich jedenfalls ablesen, dass es offenbar mehr Cacher gibt, bei denen weder Spiel, Sport noch Hobby die besten Begriffe sind, um den persoenlichen Zugang zum Geocachen zu beschreiben.
Cezanne
Spiel? keine Ahnung. Was ist ein Spiel?
Sport? nein.
Hobby? vielleicht vor Jahren - jetzt sicher nicht.
Geocaching ist ein Zeitvertreib. Oder eine Freizeitbeschäftigung. (...)
manchmal ersetzt es den Gang zum Touristbüro und ist Reiseführer.
So (und so ähnlich) wollte ich das auch gerade schreiben.
Eine schnelle Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen oder andere zu überzeugen, dass man verrückt ist.
So gings mir früher auch.
Heute wäre das für viele kaum vorstellbar, dass z.B. Leute aus Finnland zu einem Linzer Gasthausevent auftauchen... ^^
schuhhirsch
12.11.2009, 11:43
Als Sport sehe ich GC als solches nicht. In einigen Fällen ist es ein Spiel (was mir sehr zusagt), und vielleicht ein kleines Abenteuer (was mir noch mehr zusagt).
Zum Sport wird allenfalls der Weg. Bei Golden Eye oder einer Seetaler Runde ist der körperliche Aufwand für mich so hoch, dass ich ohne weiteres von sportlicher Betätigung sprechen kann.
Daheim, im Alltag, sehe ich es als Hobby, unterwegs (auf Reisen) ist GC für mich ein idealer Reiseführer, der Plätze zeigt, die in klassischen RF selten vorkommen.
Heidels05
12.11.2009, 11:46
Ein weiterer Gesichtspunkt, den ich allerdings bereits im Vorposting erwaehnt habe, ist, dass ich die found logs gerne als Aufzeichnung meiner Erinnerungen und Erlebnisse verwende. Die found Logs lassen sich (fuer mich) uebersichtlicher anzeigen als andere Logtypen.
Das ist übrigens gar nicht so weit weg von meinem/unserem Motiv, auf der Landkarte zu sehen, wo wir schon überall waren (und dazu natürlich die Erinnerungen zu haben) – und das, obwohl du meintest, meine im Ö1-Interview genannten Motive (das war darunter) sei zu deinen völlig disjunkt. ;)
In Summe: ja, ich denke übrigens, deine Beweggründe verstanden zu haben.
U.
Das ist übrigens gar nicht so weit weg von meinem/unserem Motiv, auf der Landkarte zu sehen, wo wir schon überall waren (und dazu natürlich die Erinnerungen zu haben) – und das, obwohl du meintest, meine im Ö1-Interview genannten Motive (das war darunter) sei zu deinen völlig disjunkt. ;)
Das liegt wohl daran, dass ich das Kartenmotiv, wie es im Interview vorkam, anders verstanden hatte als es offenbar gemeint war (die zugehoerigen Erinnerungen hatte ich nicht mit der Landkarte verbunden) und daran, dass ich ein voellig avisueller Mensch bin (fuer mich gilt definitiv nicht, dass ein Bild mehr sagt als 1000 Worte).
Cezanne
PlanetEarth
12.11.2009, 12:11
Für mich ist es hauptsächlich ein sportliches Spiel, ähnlich wie OL (dort ist es umgekehrt ein spielerischer Sport). Drum reizen mich auch Drive-Ins oder Beton-Caches überhaupt nicht. Eher noch auch eine Bergwanderung ohne Cache, aber mit einer Dose oben ist es einfach die Krönung.
Da ich mit Cachen einen Großteil meiner Freizeit verbringe, ist es auch ein Hobby, ganz im Gegensatz zum Profi, der Geld damit verdient.
Und ein Aspekt blieb bisher unerwähnt: Kunst
Es ist auch ein Teil schöpferische Kraft dabei
PlanetEarth
Für mich ist es hauptsächlich ein sportliches Spiel, ähnlich wie OL (dort ist es umgekehrt ein spielerischer Sport).
Aha - interessant. Mein persoenlicher (untypischer) OL Zugang ist nicht auf Sport gegruendet, und auf Spiel erst recht nicht.
Da ich mit Cachen einen Großteil meiner Freizeit verbringe, ist es auch ein Hobby, ganz im Gegensatz zum Profi, der Geld damit verdient.
Geld verdienen mit Cachen werden wohl nur wenige. Dennoch zeigt dieser Thread, dass viele ihr eigenes Cache nicht vordringlich mit dem Hobby-Begriff assoziieren.
Der Begriff Freizeitbeschaeftigung ist breiter und mit dem kann auch mich z.B. identifizieren.
Unter Hobbies wuerde ich Geocaching bei mir nicht listen.
Und ein Aspekt blieb bisher unerwähnt: Kunst
Es ist auch ein Teil schöpferische Kraft dabei
Interessanter Aspekt. Ich fuer mich muss aber zugestehen, dass ich diesen Anteil beim Geocachen (Verstecken) bei mir nicht erkennen kann.
Du bringst mit Deiner Bemerkung aber auch einen anderen Aspekt in meiner Wahrnehmung als erster ein. Die meisten Ueberlegungen sind aus Suchersicht angestellt und nicht aus Versteckersicht.
Cezanne
Ja, aus Versteckersicht war mir aus das gestalterische Element wichtig; "künstlerisch" würde ich es aber nicht nennen.
Für einige scheint das Forum zu beschreiben wichtiger als nach Dosen zu suchen.
So hat Geocachen für jeden eine etwas andere Bedeutung.
Eine schnelle Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen o...
So gings mir früher auch.
Heute wäre das für viele kaum vorstellbar, dass z.B. Leute aus Finnland zu einem Linzer Gasthausevent auftauchen... ^^
falscher Ansatz. wenn ICH ins Ausland gehe, dann ergibt sich immer ein Treffen mit irgendeinem Cacher DORT. Auch ohne Event. Und umgekehrt melden sich Cacher aus dem Ausland bei mir.
(weil wir schon wegen Münzen herumgemailt haben, am selben Cointest mitgemacht haben, weil ich in der Landessprache geloggt habe, weil ich wegen eines Mysteries (oder vor ORt wegen eines DNF) nachgefragt habe oder weil wir in einem Forum Kontakt hatten)
Für einige scheint das Forum zu beschreiben wichtiger als nach Dosen zu suchen.
So hat Geocachen für jeden eine etwas andere Bedeutung.
Ich wette, die Zeit, die zum Lesen der Beiträge verbraten wird, ist angesichts der Anschläge pro Minute, die die Schreibenden zusammenbringen, um ein Vielfaches größer ;)
Für einige scheint das Ätzen das Wesentliche am Geocachen zu sein :D
edit: sollte dein Beitrag nicht ätzend gemeint gewesen sein, so entschuldige ich mich, ich habe das aber so aufgefasst
Für einige scheint das Forum zu beschreiben wichtiger als nach Dosen zu suchen.
Ich kann nur fuer mich sprechen: Das Lesen der meisten Antworten in diesem Thread fand ich jedenfalls deutlich interessanter als fuer mich die Suche nach Cachedosen ist. Letzteres ist fuer mich der unwichtigste Aspekt am Geocachen.
So hat Geocachen für jeden eine etwas andere Bedeutung.
Im Gegensatz zu den anderen Schreibern in diesem Thread hast Du uns allerdings nicht wissen lassen, welche es fuer Dich hat (=Thema dieses Threads).
Cezanne
Waldläufer
14.11.2009, 22:14
Geocachen habe ich nie als Sport verstanden. Eher als eine Art Spiel in Verbindung mit der Realität (nette Orte aufsuchen).
Was mich anfangs an Geocachen gereizt hat, war das "noch nicht da gewesene Neue" und dass nur eine handvoll "Eingeweihte" dieser Freizeitbeschäftigung nachgingen. Das hat es irgendwie spannend und übersichtlich gemacht. Vor allem das "übersichtliche" macht eine Betätigung für mich interessant.
Der angesprochene "künstlerische" Aspekt, ist aus meiner Sicht auch wichtig. Origenelll gestaltete Listings, Cachebehälter oder gut ausgewählte Cachelocation erfreuen mich.
Schlampig oder mit null Aufwand ausgelegte Caches an absolut uninteressanten Stellen törnen mich ab.
Mittlerweile ist mir geocaching viel zu groß geworden. Da mittlerweile jeder Heini geocaching betreibt, ist diese Freizeitbeschäftigung für mich langweilig geworden und intressiert mich nur noch, wenn ich irgendwo hin fahre und durch geocaching auf interessante Dinge aufmerksamm gemacht werde. Dann suche ich mir den ein oder anderen "guten" Cache aus, oder mache aus Zeitgründen einen möglichst netten Tradi, um zu "markieren" dass ich da war - wieso weiß ich eigentlich auch nicht.
Einige caches habe ich auch noch gar nicht online geloggt, weil ich zu faul war, die Logbedingungen zu erfüllen (z.B. Earthcaches), obwohl es gegenüber den Ownern natürlich nett wäre, da diese mir mehr oder weniger interesante Plätze gezeigt haben. Meine Ausrede: ich habe andere Dinge zu tun, die ich spannender als geocaching finde und habe deswegen keine Zeit dafür...
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